Was bedeutet Ostern? – Entdecke die Ursprünge und Bräuche des Osterfests
Wie feierst du Ostern?
Bunt bemalte Eier, in Pastellfarben geschmückte Gärten, Schoko-Hasen und die ganze Familie kommt zum ausgiebigen Brunch zusammen – Es ist Ostern! Doch was hat es mit diesem fröhlichen und frühlingshaften Fest auf sich? Wann findet es statt? Wo liegt sein Ursprung? Wir verraten dir alles rund um das Osterfest und seine Traditionen und Bräuche.
Was hat Ostern für eine Bedeutung? Ganz klassisch feiern Christen auf der ganzen Welt die Wiederauferstehung Jesu am dritten Tag nach seinem Tod. Aus kirchlicher Sicht ist Ostern neben der Fastenzeit und Weihnachten eine besondere Zeit und zählt zu den wichtigsten Kirchenfeiertagen.
Woher hat Ostern seinen Namen?
Das höchste Fest der Christen drückt die Freude über das unvergängliche Leben von Jesus Christus aus, der den Tod durch seine Auferstehung besiegt hat.
Vor der Christianisierung der Germanen war Ostern die Bezeichnung für ein heidnisches Fest, das die Fruchtbarkeitsgöttin Ostara ehren und den Frühling begrüßen sollte. Die Lichtgöttin brachte Wärme, Leben und Wachstum. Auch der Opferbrauch, Ostereier zu vergraben und sie zu verschenken, geht vermutlich auf das damalige Ostarum (Altdeutsch für Ostern) zurück.
Das Osterfest heißt aber nicht überall gleich. Es gibt einige Sprachen, in denen die Etymologie des Festes anders aussieht: Im Spanischen heißt es beispielsweise Pascua, im Französischen Paques, im Italienischen Pasqua. All diese Bezeichnungen des Osterfests stammen vom lateinischen “Passah” ab, das wiederum vom hebräischen Pessachfest stammt, in dessen Zeitraum Jesu Kreuzigung und Auferstehung fiel. Das jüdische Pessachfest feiert das Gedenken an die Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei mithilfe Gottes und den zehn Plagen. Der Brauch des Osterlamms wurde vermutlich aus den Traditionen dieses Festes übernommen.
Die Fastenzeit von Aschermittwoch bis Karsamstag
Seit 1091 beginnt der Osterfestkreis am Aschermittwoch mit einer vierzigtägigen Buß- und Fastenzeit, die am Karsamstag endet. Die Karwoche trägt auch die Bezeichnung Heilige Woche und nimmt ihren Anfang am Palmsonntag, als Jesus in Jerusalem einzog. Der Gründonnerstag ist der Tag des letzten Abendmahls, am Karfreitag wurde Jesus gekreuzigt und starb schließlich. Der Karsamstag ist der Ruhe im Grab gewidmet. Am Ostersonntag ist Christus von den Toten auferstanden und zeigte sich am Ostermontag seinen Jüngern.
Die Bedeutung von Ostern als Familienfest
In den meisten deutschen Bundesländern dürfen sich die Kinder zusätzlich zu den Osterfeiertagen über eine längere Auszeit in Form der Osterferien freuen. Karfreitag und Ostermontag sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz gesetzliche Feiertage. Die Zeit gemeinsam mit unseren Lieblingsmenschen zu verbringen bietet sich also an. Ob Osterbrunch, lange Spaziergänge in der Natur, ein kleines Frühlingsfeuer oder die gemeinsame Eierjagd: All das bieten uns die Osterfeiertage mit unserer Familie und unseren Lieblingsmenschen.
Doch was gibt es für weitere Traditionen und Bräuche? Wie können wir Ostern noch zelebrieren. Im folgenden findest du für jeden der Ostertage weitere Infos zu deren Geschichte und Inspiration für dein Osterfest.
Gründonnerstag – Das letzte Abendmahl
Am Abend vor Karfreitag wird dem letzten Abendmahl gedacht, das eines der wichtigsten Sakramente von Jesu neuer Kirche werden sollte: Jesus reicht Brot und Wein an seine Aposteln.
So kannst du deinen Gründonnerstag feiern
Feiern kannst du deinen Gründonnerstag, indem du eine Messe vom letzten Abendmahl besuchst.
Das ist nicht so dein Ding? Dann zelebriere den Gründonnerstag einfach beim gemütlichen Abendbrot mit deiner Familie oder deinen Freunden. Nehmt euch Zeit, um achtsam zu essen und Zeit miteinander zu verbringen. Im Zentrum steht, dass alle zusammenkommen.
Karfreitag – Der Tag der Kreuzigung
Da Karfreitag den Tag der Kreuzigung Jesu symbolisiert, handelt es sich um einen stillen Feiertag. Sportveranstaltungen und öffentliche Feste sind dann untersagt. Auch mit deiner Familie solltest du diesen Tag am besten ruhig, entspannt und andächtig angehen.
So kannst du deinen Karfreitag feiern
Zahlreiche Kirchengemeinden veranstalten für Kinder an Karfreitag Kreuzweg-Andachten. Dort wird den Kindern das Leben und Leiden Jesu Christi auf spielerische Art und Weise näher gebracht. Vielleicht könnte das ja etwas für deine Kids sein?
Mal wieder die Kirche oder einen Friedhof besuchen? Auch das kann eine gute Möglichkeit sein, um die nachdenkliche Qualität und Energie dieses Tages zu zelebrieren.
Brot, das am Karfreitag gebacken wird, soll nicht nur heilig, sondern auch besonders lecker sein. Endlich mal selbst an einem Sauerteigbrot probieren oder ein Brot mit getrockneten Früchten und Nüssen backen: Werde kreativ und genieße anschließend dein frisch gebackenes Backwerk.
Da noch auf Fleisch verzichtet werden soll, gibt es zum Essen heute traditionell Fisch – das Symbol des Christentums.
Karsamstag – Ein Tag der Trauer und Totenruhe
Jesu Grab wird von Soldaten bewacht, um zu verhindern, dass seine Jünger seinen Leichnam stehlen. Dieser Tag steht im Zeichen der Trauer und Totenruhe.
So kannst du deinen Karsamstag feiern
Das Ende der Fastenzeit nähert sich und die Vorfreude auf das Osterfest wächst. Sofern noch nicht passiert, kannst du den Karsamstag nutzen, um Eier auszublasen und zu bemalen. Serviettentechnik und Glitzer oder mal etwas anderes ausprobieren und deine Ostereier mit deinen Intentionen oder positiven Mantras schmücken? Lass deiner kreativen Energie freien Lauf. Anschließend kannst du deinen Garten, Balkon oder Wohnung mit der Ostereier-Kunstwerken verschönern.
Der Karsamstag eignet sich auch für die letzten Vorbereitungen für das Osterfest und das Essen. Vielleicht möchtest du ja noch ein Osterlamm backen, Blumenkränze für den Tisch stecken oder alles in pastellfarbene Oster-Deko hüllen? Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt!
Am Abend des Karsamstag kannst du gemeinsam mit deinen Lieblingsmenschen eine Ostermesse besuchen und eine Osterkerze anzünden. Du magst es eine Nummer größer? Von den knisternden Osterfeuern in der Osternacht geht ebenfalls eine besondere Magie aus.
Für alle Nachteulen oder Frühaufsteher: Ein besonderes Erlebnis kann es sein, nachts aufzustehen, um zu einem Bach zu wandern und dort frisches Osterwasser zu schöpfen. Wasser, das in der Osternacht geschöpft wird, soll eine ganz besondere Wirkung haben.
Ostersonntag – Der Tag der Auferstehung
Der Ostersonntag gilt als der Tag der eigentlichen Auferstehung. Ein Erdbeben öffnet das Grab von Jesu – es ist leer. Die News von seiner Auferstehung machen schnell die Runde und werden zum Gesprächsthema Nummer eins.
So kannst du deinen Ostersonntag feiern
Beginne deinen Tag gemeinsam mit deinen Lieblingsmenschen mit einem ausgiebigen Frühstück oder Osterbrunch. Alle kommen zusammen und schlemmen gemeinsam.
Gestärkt geht es dann auf die Suche nach den versteckten Ostereiern.
Natürlich darf auch der Osterschmaus nicht fehlen! Denn heute wird das Fasten gebrochen und die Fastenzeit ist nach vierzig Tagen vorbei. Traditionelles Osterlamm, Kaninchenbraten oder ein veganer Osterschmaus: Alles, was dir gut schmeckt, ist genau richtig.
Ostermontag – Die Reise nach Emmaus
Einen Tag nach seiner Auferstehung schließt sich Jesus einer Reise zweier seiner Anhänger nach Emmaus an, die ihn aber erst am Abend als Jesus erkennen.
So kannst du deinen Ostermontag feiern
In den Kirchen werden weitere Ostermessen gefeiert, die du besuchen kannst. Oder du siehst dir einen der vielen Osterumzüge an, die traditionell am Ostermontag stattfinden.
Nach dem Festmahl am Vortag ist nun auch Zeit für Bewegung und frische Luft. Am Ostermontag wird traditionell auch der Osterspaziergang begangen, der auf die oben erwähnte Reise nach Emmaus zurückgeht. Unternimm auch du einen Spaziergang oder eine Radtour mit deinen Lieblingsmenschen. Oder wie wäre ein Ausflug in den Botanischen Garten oder den Tierpark?
Der Osterhase und seine Bedeutung
Der Osterhase gilt wie das Osterei als Symbol für Fruchtbarkeit und Leben. Er ist zudem das Tier, das der Liebesgöttin Aphrodite und der keltischen Göttin Ostara zugeordnet wird.
Erstmals erwähnt wurde der Osterhase im Jahr 1682 in der Abhandlung „De ovis paschalibus – von Oster-Eyern“ des Medizinprofessors Georg Frank. In der Übersetzung heißt es, dass die Ostereier als Haseneier bezeichnet wurden, um Kindern weiszumachen, der Osterhase würde sie legen und im Gras verstecken, damit sich die Erwachsenen an der eifrigen Eiersuche erfreuen könnten.
Im 18. Jahrhundert war der Osterhase noch weitgehend unbekannt, ist aber seit dem 19. Jahrhundert fester Bestandteil der Osterfeierlichkeiten.
Für den Ursprung der Verbindung von Osterhase und Eierbringer gibt es verschiedene Vermutungen:
Der Hase war das erste bekannte Tier, das schon zu Beginn des Frühlings Junge zur Welt brachte, weshalb er als Auferstehungssymbol betrachtet wurde.
Das Lamm gilt als christliches Ostersymbol. Der Osterhase könnte in gebackener Form einem Lamm ähneln.
Das Osterei und seine Symbolkraft
Im Laufe der Jahrhunderte haben verschiedene Theologen das Osterei und seine Symbolkraft erforscht und gedeutet. Die einen glauben, dass die Eischale das Alte Testament versinnbildlicht und der Eikern das Neue Testament. Andere sehen das Osterei als Symbol der Eucharistie. Wahrscheinlich ist, dass das Osterei im Christentum für Leben und Wiederauferstehung steht.
Das Färben von Ostereiern hatte innerhalb der Christentraditionen vermutlich einen einfachen Grund: Die Zeit vor Ostern ist die Zeit des Fastens, weshalb auch das Essen von Eiern verboten war. Um das Verderben der Eier zu verhindern und eine Verwechslung mit rohen Eiern auszuschließen, wurden sie hart gekocht und eingefärbt. Zum Färben verwendeten die Menschen die Farbe Rot, die das heilige Blut von Jesus Christus symbolisieren sollte.
Die Bedeutung von Ostergeschenken
In früheren Zeiten beschenkten sich die Menschen als Zeichen der Wiederauferstehung und des Lebens mit Ostereiern. Der Brauch, anderen Menschen an Ostern Geschenke zu überreichen, ist noch recht jung. Zuerst waren es kleine Aufmerksamkeiten wie Schokoladenhasen und andere Süßigkeiten. Mittlerweile sind Ostern und die Bedeutung von Geschenken stark miteinander verknüpft. Du hast genug von Schoko-Hasen und -Eiern? Dann verschenke gemeinsame Zeit an deine Lieblingsmenschen. Außerdem, wie heißt es so schön: “Der Gedanke zählt.” Mach deiner Familie und deinen Freunden einfach mit einer kleinen, individuellen Aufmerksamkeit eine Freude. Das kann eine nette Karte mit Osterwünschen, ein selbstgebackenes Osterlamm oder ein gemeinsamer Nachmittag sein, an dem ihr alle zusammen Oster-DIYs bastelt. Hauptsache ihr kommt zusammen und feiert den besonderen Oster-Spirit.