Beltane – Der Beginn des Sommers
Beltane ist eines der bedeutendsten Feste der Kelten und wird auch heute noch von Druiden, Neuheiden und Wicca-Anhängern auf der ganzen Welt zelebriert.
Es leitet den Sommerbeginn des Jahres ein. Das Fest Beltane steht in Verbindung mit wichtigen Ereignissen der irischen Mythologie und wird bereits in den ersten irischen Überlieferungen erwähnt.
Es gilt nach Samhain als das wichtigste der vier keltischen Feste.
Auch heute noch wird das Fest in Musik und Literatur erwähnt, von einigen Menschen sogar noch gefeiert. Was steckt hinter dem uralten Brauch? Gibt es besondere Beltane Rituale zum keltischen Frühlingsfest?
Was genau ist Beltane?
Beltane wird jedes Jahr in der Nacht auf den ersten Mai gefeiert und markiert den Beginn des Sommers. Historisch wurde das keltische Frühlingsfest vor allem in Irland, Schottland und auf der Isle of Man zelebriert. Die wichtigsten keltischen Feste sind:
- Beltane (30. April)
- Imbolc (1. Februar)
- Ostara (21. März)
- Litha (21. Juni)
- Lughnasadh (1. August)
- Samhain (31. Oktober)
Historiker und Linguisten sind sich mittlerweile einig, dass der Name des alt-irischen „Beltaine“ vom keltischen Begriff „belo-tenîa“ abstammt. Dieser bedeutet „helles Feuer“. Heute sind die Namen Beltane, Beltaine und Lá Bealtaine am weitesten verbreitet.
Ursprünglich wurden am keltischen Frühlingsfest die Schafs- und Viehherden auf die Sommerweiden getrieben. Zum Schutz der Tiere und um ihre Fruchtbarkeit zu steigern, hielten die Hirten eine Vielzahl von Ritualen ab. Da die keltischen Stämme überwiegend von der Viehwirtschaft lebten, und die Landwirtschaft eine geringere Rolle spielte, ist es kaum verwunderlich, dass Beltane eine so große Bedeutung hatte.
Mitte des 20 Jahrhunderts gab es kaum noch Feierlichkeiten zum keltischen Frühlingsfest Beltane. Von einigen wenigen, überlieferten Beltane Ritualen abgesehen, fand der Feiertag im Großteil Irlands und Schottlands kaum noch statt. Doch mit dem Aufleben des Neuheidentums und dem Erstarken von naturverbundenen Religionen wie Wicca und dem keltischen Rekonstruktionismus gegen Ende des 20. Jahrhunderts, erlebte Beltane eine Wiedergeburt.
Welche Beltane Rituale gab es?
Wie bei fast allen Frühlingsfesten spielte Feuer eine wichtige Rolle auch beim keltischen Frühlingsfest. Es spendete Wärme und symbolisierte die starke Sommersonne, welche das Leben schenkte. Vor dem großen Freudenfeuer wurden alle Fackeln, Kerzen und Herdfeuer gelöscht, damit kein Licht von der Hauptattraktion ablenkte und es in seiner Herrlichkeit schmälerte.
Opfergaben waren mit die wichtigsten Beltane Rituale bei den Feierlichkeiten. So wurden den Göttern vornehmlich junge Lämmer als Opfer dargeboten. Später entwickelten sich daraus die Festgelage, bei denen vor allem viel getrunken und gespeist wurde. In einer Region Schottlands war es üblich einen Punsch aus Eiern, Milch und Haferschleim am Freudenfeuer zu kochen und vor dem Verzehr einen Teil davon als Trankopfergabe, einer sogenannten Libation, zu verschütten.
Ein weiterer Brauch zum keltischen Frühlingsfest war das Schmücken von Hauseingängen und Fenstern mit den Blüten des Stechginster, der Haselnuss, der Eberesche und des Weißdorn. Auch Kühe, Melkschemel und Instrumente zur Butterherstellung wurden auf diese Weise verziert.
Der Maibusch war ein ebenso blumiges Ritual. Dabei wurden Weißdorn oder Eberesche Büsche und Zweige mit Blumen, Schleifen und bemalten Muscheln lebensfroh dekoriert. Man vermutet heute, dass der Maibaum seinen Ursprung in dieser Tradition hat.
Diese und viele andere Beltane Rituale bildeten die Grundlage der Feierlichkeiten zum keltischen Frühlingsfest. Die meisten Bedeutungen und Hintergründe lassen sich heute nur noch ableiten oder erahnen, der Ursprung vieler Beltane Rituale ist im Laufe der Jahrhunderte gänzlich in Vergessenheit geraten.
Beltane in der Moderne
Sei es in irischer oder schottischer Folk Musik, der Metal-Szene, in Pop Culture oder fantastischen Romanen, Beltane ist so beliebt wie seit Jahrzehnten nicht mehr.
Dies ist vor allen den Neuheiden, modernen Druiden und Hexen und Anhängern des keltischen Rekonstruktionismus zu verdanken.
Sie zelebrieren heute viele der heidnischen Feste, die durch die Dominanz des Christentums im Laufe der Jahrhunderte an Bedeutung verloren haben.
So gibt es seit 1988 das „Beltane Fire Festival“, welches jährlich in Edinburgh abgehalten wird. Es werden Theatervorstellungen keltischer Märchen abgehalten, ein Freudenfeuer entfacht und es wird reichlich gegessen, getrunken und getanzt. Desweiteren gibt es, vor allem in Europa, zahlreiche Konzerte, Festivals und Feierlichkeiten, welche von Neuheiden initiiert werden. Auf der Südhalbkugel wird Beltane in der Regel am 1. November gefeiert.
Auch in Deutschland feiert man in der neuheidnischen Szene Beltane. So treffen sich zur Walpurgisnacht neuheidnische Gruppen an Kraftorten, wie den Externsteinen im Teutoburger Wald, um das keltische Frühlingsfest zu zelebrieren. Die Walpurgisnacht hat übrigens einen anderen Ursprung als Beltane, auch wenn beide Feste am selben Datum stattfinden und über ähnliche Rituale verfügen.
Aber auch im allgemeinen Brauchtum finden wir Traditionen wie den „Tanz in den Mai“ beim Osterfeuer, den Maibaum und die Wahl der Maikönigin, welche an die Verehrung der heidnischen Göttin erinnern soll, die dem Land Fruchtbarkeit schenkte. All diese Rituale haben einen keltisch-heidnischen Ursprung.
Die Bedeutung vom keltischen Frühlingsfest Beltane mag heute an Wichtigkeit verloren haben, doch die Themen des Festes, der Sommerbeginn und auch das Zelebrieren der Fruchtbarkeit und Lebensfreude sind es auch heute noch wert, mit aller Begeisterung gefeiert zu werden.
Lassen Sie sich spirituell beraten! Unsere hellsichtigen Lebensberater beantworten Ihre Fragen.
» Jetzt Berater wählen