Rauhnächte – Zeit der Vorbereitung auf das neue Jahr
Zwischen Weihnachten und Dreikönige soll während der 12 Rauhnächte Rückschau gehalten und auf das neue Jahr vorbereitet werden. Rituale und Bräuche begleiten diese heilige Zeit, die es seit Ewigkeiten gibt.
Nach den Weihnachtstagen kommt die Zeit der Rauhnächte. An diesen Tagen sollen besondere Dinge passieren, da das Band der diesseitigen zur jenseitigen Welt viel stärker ist als gewöhnlich. Die 12 heiligen Rauhnächte symbolisieren die Wiederkehr der Seelen und das Erscheinen der Geister. Die Tage zwischen den Jahren eignen sich besonders für Zukunftsdeutungen durch Träume, zum Räuchern der Wohnung oder zum Erkennen von Vorzeichen durch Orakel.
Was sind die 12 Rauhnächte und welche Bedeutung haben sie?
Die Rauhnächte, auch Glöckelnächte, Rauchnächte oder Weihnächte, sind die Tage von Weihnachten bis nach dem Jahreswechsel. In den meisten Regionen beginnen die zwölf heiligen Nächte in der Nacht auf den 25. Dezember um 0:00 Uhr und enden am 6. Januar, dem Dreikönigstag, um 24:00 Uhr. Die magische Zeit ist voller Legenden, Märchen und Mythen. An Rauhnächten führen die Menschen bis heute altbekannte Rituale durch wie das Bleigießen, das Räuchern der Häuser und Ställe oder das Sternensingen am 6. Januar.
Die Positionen des Sonnen- und Mondjahres bilden den Jahreskreis. Im Hinblick auf die jahreszeitlichen Eckpunkte bestimmt die Sonne die großen Rhythmen wie die Jahreszeiten, während der Mond die erdgebundenen Zyklen im Jahreskreis bestimmt. Die 12 Rauhnächte sind zudem Sinnbild für die 12 Monate des Folgejahres und bilden eine Brücke zwischen Diesseits und Jenseits. Das Wetter in einer Rauhnacht bestimmt, wie die Wetterlage im jeweils zugeordneten Monat wird. In den Glöckelnächten sollen Tiere mit den Toten sprechen oder Ahnen und Geister erscheinen.
Die bedeutendsten vier Rauhnächte sind:
- Nacht vom 24. auf den 25. Dezember: Vigil von Weihnachten, Heilige Nacht
- Nacht auf den 1. Januar: Silvester/Neujahr
- Nacht auf den 6. Januar: Erscheinung des Herrn, Vigil von Epiphanie
- Nacht auf den 21. Dezember: Wintersonnenwände , Längste Nacht des Jahres
Die Thomasnacht gehört nicht in allen Regionen zu den Rauhnächten.
Wo liegt der Ursprung der 12 heiligen Rauhnächte?
Die meisten Rauhnächte Rituale wurden nicht schriftlich, sondern über die Jahrhunderte mündlich überliefert. In alten Schriftstücken tauchte die Erwähnung der Rauchnächte erstmals im 16. Jahrhundert auf. Es herrscht die Vermutung, dass die 12 heiligen Rauhnächte dem germanischen Mondkalender entspringen. Zunächst begann die Zeit der Rauhnächte in der Thomasnacht auf den 22. Dezember. Heute ist der Zeitraum der Weihnächte zwischen dem 25.12. und 06.01. festgelegt.
Der Begriff Rauhnacht entstammt vermutlich dem Weihrauch, da in der Zeit zwischen den Jahren verschiedene Kräuter verräuchert wurden. Damals hofften die Menschen durch das Verräuchern Böses, Schlechtes und Unangenehmes abzuwenden. Die zahlreichen Rituale, Bräuche, Sitten und Vorahnungen in dieser besonderen Zeit sind in vielen Regionen erhalten geblieben. Am Weihnachtsabend sollen Geisterwesen eine überaus starke Macht haben, was auch der Grund für das Läuten der Kirchenglocken (Schreckensgeläut) bis zur Mitternachtsmesse ist.
Die „Wilde Jagd“ im Bayrischen Wald treibt, angeführt von Frau Holle und Odin, ihr Unwesen zur Zeit der Rauhnächte. Um die durch die Lüfte jagenden Wesen wohlgesonnen zu stimmen, stellen Bewohner Fleisch, Kuchen oder Hülsenfrüchte vor die Tür. Hängt jemand zu dieser Zeit weiße Wäsche auf, muss er damit rechnen, dass Odin sich ein Wäschestück schnappt, um es als Leichentuch für den Besitzer der Wäsche zu verwenden.
Was bedeutet das Räuchern in der Zeit der Rauhnächte?
Eines der Rauhnächte Rituale ist das Räuchern. Es dient der Reinigung, soll positive Energien in das Haus strömen lassen und böse Geister vertreiben.
Als Räucherpflanzen eignen sich:
- Beifuß
- Fichtenharz
- Lavendel
- Holunder
- Mistel
Mit dem Räucherwerk aus Pflanzen und Harzen geht der Räuchernde dreimal gegen den Uhrzeigersinn durch jeden Raum, um jeden Raum mit lichtvoller Liebe zu füllen. In der Zeit der Rauhnächte baut sich so ein energetischer Schutz gegen böse Geister auf. Als Abschlussritual eignet sich insbesondere der Dreikönigstag.
Was hat es mit Träumen in Rauhnächten auf sich
Was Sie in einer Rauhnacht träumen, soll tatsächlich in den nächsten Monaten des neuen Jahres geschehen, wobei Träume vor 0:00 Uhr ihren Bezug zur ersten Monatshälfte haben, Träume nach Mitternacht beziehen sich auf die zweite Monatshälfte. Hilfreich ist das Führen eines Traumtagebuchs. Dann haben Sie die Möglichkeit, später zu prüfen, ob Ihr Traum in Erfüllung gegangen ist. Wenn Sie in einer der Rauhnächte an eine Straßenkreuzung gehen, die Atmosphäre und die Zeichen der Natur in sich aufnehmen, soll das Deuten von Ereignissen möglich sein. Nutzen Sie die Rauhnächte für Veränderung und Heilung. Säen Sie das, was Sie sich im kommenden Jahr wünschen, denn die Zeit der heiligen Nächte ist die beste für Manifestationen und Transformation.
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