Weihnachtssymbole – Herkunft und Bedeutung
Jetzt wird überall weihnachtlich dekoriert: mit Engeln, Kerzen, Weihnachtsmännern, Christbaumkugeln, Krippen. Doch wissen Sie, was eigentlich hinter diesen Weihnachtssymbolen steckt?
So kommerziell das Weihnachtsfest mittlerweile auch vermarktet wird: Es ist und bleibt das Fest der Geburt Jesu Christi – eines der wichtigsten Feierlichkeiten des Christentums. Nichtsdestotrotz dekorieren ebenso viele Nichtchristen ihre Wohnung weihnachtlich, schmücken einen Tannenbaum, legen weihnachtliche Musik auf, verbringen die Feiertage mit der Familie und tauschen Geschenke aus. Viele wissen oft gar nicht, was hinter christlichen Bräuchen, Liedern – und den typischen Weihnachtssymbolen – steckt. Lesen Sie hier mehr über deren Herkunft und Bedeutung.
Süßer die Glocken nie klingen …
An Weihnachten klingen sie nicht nur süßer, sie sind auch besonders häufig zu hören und deswegen eines der verbreitetsten Weihnachtssymbole: Glocken. Vor einigen hundert Jahren waren Kirchturmglocken wichtige Informanten: Sie verrieten den Menschen die Uhrzeit, kündeten Versammlungen oder Gerichtsverhandlungen an und warnten vor einem nahenden Feind, einem Brand oder Unwetter. Auch riefen sie die Menschen zum Gebet – und das tun sie bis heute. In der Nacht vom 24. zum 25. Dezember laden sie uns zum Besuch der Christmette ein, der in vielen Familien traditionell zum Weihnachtsfest dazugehört. Deswegen ist übrigens auch eine von Schnee bedeckte, von innen beleuchtete Kirche ein sehr beliebtes Weihnachtsmotiv.
Nun komm, Du Fest der Kerzen …
Eine feierliche, besinnliche Atmosphäre ist ohne Kerzen kaum zu schaffen. Als es noch kein elektrisches Licht gab, waren Kerzen eine bedeutende Lichtquelle und Laternen sehr hilfreich, um in der Advents- und Weihnachtszeit die Gottesdienste besuchen zu können – die meist dann stattfanden, wenn es draußen noch oder schon dunkel war. Die brennende Kerze ist ein Symbol für die Hoffnung und die Seele, die im dunklen Reich des Todes leuchtet – und damit auch für Jesu Christi selbst, der als Heiland Licht in die Welt bringt und die Dunkelheit erhellt. Ein Tannenzweig mit brennenden Kerzen ist ein besonders beliebtestes Weihnachtssymbol.
Stern über Bethlehem …
Der Stern über Bethlehem soll der Bibel zufolge die drei Weisen aus dem Morgenland, die Heiligen Drei Könige, zu dem Stall geführt haben, in dem Jesus Christus geboren wurde. Der Weihnachtsstern ist das Symbol für die biblische Weihnachtsgeschichte – und als Deko- bzw. Schmuckelement weit verbreitet. Traditionell wird er an die Spitze des Weihnachtsbaums gesteckt, und dort bleibt er bis zum Dreikönigsfest am 6. Januar. Oftmals wird der Stern mit einem Schweif dargestellt, da man ihn lange Zeit für einen Kometen hielt. Ob mit oder ohne Schweif, als Plätzchen, Strohanhänger oder Kerzenhalter: Die Sternform findet man in der Weihnachtszeit immer und überall.
Ich steh an deiner Krippe hier …
Eine einfache Behausung, Stroh, Ochs und Esel, Maria und Josef – und in ihrer Mitte ein Futtertrog, in den das Jesuskind gebettet wurde: Das ist die typische Krippe, die zur Weihnachtszeit in vielen Kirchen und Haushalten aufgestellt wird. Franz von Assisi gilt als der „Erfinder“ dieser Darstellung der Weihnachtsgeschichte: 1223 soll er keine Predigt gehalten, sondern das Geschehen mit echten Menschen und lebenden Tieren dargestellt haben. Eine Krippe im heutigen Sinn tauchte im Jahr 1562 erstmals in Prag auf und in wenigen Jahren verbreitete sich der Brauch, zur Weihnachtszeit eine Krippe aufzustellen. Lange Zeit war sie das Weihnachtssymbol schlechthin, der Mittelpunkt der Feierlichkeiten – bis sie im 19. Jahrhundert der Christbaum ablöste …
Oh Tannenbaum …
Im Christentum ist der Baum ein Symbol für das Leben. Mit Kerzen geschmückt wird der Weihnachtsbaum zum Symbol für Licht und Leben – und damit für Jesus Christus. Schon im Mittelalter gab es die Weihnachtstradition, in der Kirche einen (Laub- oder Nadel-)Baum aufzustellen und ihn mit Äpfeln zu schmücken. Nach und nach hielt der Weihnachtsbaum auch in den Häusern reicherer Bürger Einzug – denn Tannenbäume waren in Mitteleuropa selten und dementsprechend teuer. Erschwinglich für einfache Leute wurden sie erst, als man im 19. Jahrhundert verstärkt Tannen- und Fichtenwälder anlegte. Der Brauch, zu Weihnachten einen Christbaum aufzustellen und ihn festlich zu schmücken, verbreitete sich vom deutschsprachigen Raum aus über die ganze Welt. Reich verzierte Christbaumkugeln sind ebenfalls zu einem beliebten Symbol für Weihnachten geworden. Traditionell behängt man den grünen Baum mit roten Kugeln, die Farben Grün und Rot sind zur Weihnachtszeit vorherrschend. Aus gutem Grund: Grün steht für Hoffnung und Leben, Rot erinnert an das Blut, das Jesus Christus für die Menschheit vergossen hat.
Hört, der Engel helle Lieder …
In verschiedenen Religionen sind Engel Himmelsboten, im Christentum kommt ihnen eine besondere Bedeutung zu. In der Weihnachtsgeschichte sind sie es, die den Hirten die Geburt des Jesuskindes verkünden. Dargestellt werden Engel meist mit Flügeln, vielmals mit einem Heiligenschein, zudem oft als Jünglinge mit eher weiblichen Gesichtszügen. Ebenfalls häufig als blondgelocktes Kind mit Flügeln und Heiligenschein dargestellt wird das Christkind, das an Weihnachten die Geschenke bringt (– zumindest in einigen Teilen Deutschlands). „Erfunden“ hat das Christkind vermutlich Martin Luther, der die Heiligenverehrung der katholischen Kirche ablehnte – und damit auch die Verehrung des Heiligen Nikolaus, der den Kindern bis dato die Geschenke brachte. Heute ist das Christkind (ausgerechnet eher in den katholisch-geprägten Gegenden) Symbol für das weihnachtliche Schenken. Das Christkind ist nicht zu verwechseln mit dem Jesuskind, der Darstellung des neugeborenen Jesu Christi. Umgangssprachlich werden Christ- und Jesuskind oftmals gleichgesetzt.
Morgen kommt der Weihnachtsmann …
In vielen Gegenden bringt nicht das Christkind, sondern der Weihnachtsmann die Geschenke, der damit ebenfalls ein Symbol für das weihnachtliche Schenken ist. Die Figur des Weihnachtsmannes geht wohl auf den Heiligen Nikolaus zurück, der traditionell im Priestergewand und mit Bischofsstab dargestellt wird. Im Mittelalter wurden Kinder an dessen Gedenktag, dem 6. Dezember, beschenkt – diese Tradition gibt es zum Teil heute noch. Erst seit dem 17. Jahrhundert wird die Bescherung am 24. bzw. 25. Dezember gefeiert. Die heutige Vorstellung von einem weißbärtigen Weihnachtsmann, der ein rotes Gewand und Zipfelmütze trägt, gab es im deutschsprachigen Raum schon im 19. Jahrhundert. Ein Deutsch-Amerikaner zeichnete dann einen ebensolchen Weihnachtsmann für eine Werbekampagne der Coca-Cola-Company – und der typische Santa Claus war geboren.
Rudolph, the Red-Nosed Reindeer …
Ebenfalls im 19. Jahrhundert wurde ein Gedicht veröffentlicht, das den Mythos begründete, der Weihnachtsmann reise mit einem von Rentieren gezogenen Schlitten um die Welt, um durch die Kamine zu steigen und Geschenke zu verteilen. Rudolph, das rotnasige Rentier, ist seit Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt – des populären amerikanischen Weihnachtsliedes sei Dank. In vielen Ländern werden an Heiligabend Socken an den Kamin, die Treppe oder das Bett gehängt, die der Weihnachtsmann in der Nacht zum 25. Dezember (hoffentlich) mit Geschenken füllt.
Leise rieselt der Schnee …
Schneeflocken oder Schneekristalle sind ein ebenfalls weitverbreitetes Symbol für die Winter- und Weihnachtszeit, viele Menschen wünschen sich „Weiße Weihnachten“ – und werden meist enttäuscht. Geprägt ist dieser Wunsch von der Vorstellung, die zahlreiche Weihnachtslieder vermitteln („Schneeflöckchen, Weißröckchen“, „Oh Tannenbaum“, „White Christmas“) – und von Postkarten des 19. Jahrhunderts. In dieser Zeit war es nämlich tatsächlich kühler und Schnee an Weihnachten wahrscheinlicher als heute. Tatsächlich ist eine weiße Weihnacht die Ausnahme.
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