Silvester Rituale – so feiern die Nationen das Jahresende
Bis zum Jahreswechsel dauert es nur noch wenige Wochen. Dann zelebrieren Milliarden Menschen kuriose, originelle und klassische Silvester Rituale. Wie feiern die Nationen das Jahresende?
Wenn Sie den letzten Tag des Jahres in einem anderen Land verbringen, merken Sie schnell, dass Feuerzangenbowle, Raclette, Böller und Berliner nicht überall typische Silvester Rituale sind.
In anderen Ländern herrschen auch zur Jahreswende andere Sitten.
Gefährliche Klöße in Japan, süßer Honigkuchen in Israel, fliegende Mandarinen in China. Weltweit gibt es unzählige Silvester Rituale. Erfahren Sie, wie das neue Jahr anderswo begrüßt wird.
Hat Silvester in allen Ländern die gleiche Bedeutung?
Menschen sind abergläubisch, besonders, wenn allerlei Silvester Rituale das Glück prophezeien. Silvester Bräuche gibt es rund um den Globus. Alle verkörpern die Hoffnung auf mehr Liebe, Frieden, Geld und Beständigkeit. Auch wenn das die weltweit zelebrierten Silvester Rituale gemeinsam haben, unterscheiden sie sich deutlich in ihrer Art und wie sie gefeiert werden. Während in Deutschland Schornsteinfeger, Kleepflanzen und Marzipanschweinchen verschenkt werden, verspeisen Spanier mit jedem Glockenschlag um Mitternacht eine Weintraube.
In vielen asiatischen Ländern beginnt das Jahr nicht am 1. Januar, sondern im Februar, da der Neujahrstag immer in der ersten Vollmondnacht nach dem 21. Januar stattfindet. Wenn Sie zum Jahreswechsel in chinesischen Kulturkreisen ihren Urlaub verbringen, können Sie dafür tagelang Silvester feiern, begleitet von prächtigen Umzügen und eindrucksvollen Paraden. Dabei ist einer der beliebtesten Silvester Rituale, das Haus vor dem letzten Jahrestag mit Bambuszweigen zu reinigen, um die bösen Geister wegzufegen.
Im Islam dagegen kommt Silvester keine Bedeutung zu, denn das islamische Kalenderjahr orientiert sich am Mond. Im Monat Dhul-Hidscha endet das Mondjahr, während ein neues am 1. Muharram beginnt. Doch einen Jahreswechsel feiern Muslime nicht, denn es gibt weder Belege im Koran noch in der Sunna, einer Traditionswissenschaft mit Handlungsweisen des Propheten Mohammed. Deshalb verfassten Islamgelehrte Rechtsempfehlungen (Fatwas), die es Muslimen verbieten, an jüdischen oder christlichen Festen teilzunehmen oder Andersgläubigen ein frohes neues Jahr zu wünschen. Dennoch feiern zahlreiche Muslime in Deutschland den Jahreswechsel, weil es der Tradition des Landes entspricht, in dem sie leben. Auch in einigen islamischen Ländern finden Silvesterfeiern statt, allerdings in viel kleinerem Rahmen als hierzulande.
Welche Silvester Rituale gibt es im Ausland?
Raclette, Bleigießen , „Dinner for One“ – in Deutschland gehören diese Silvester Rituale zum Jahreswechsel dazu.
Doch in Spanien, Griechenland oder Japan zelebrieren die Menschen ganz andere Silvester Rituale.
Wussten Sie, dass in Tschechien ein Apfel als Silvester Orakel dient, um das Schicksal zu deuten? Hier einige Länder mit kuriosen, originellen und bemerkenswerten Silvester Bräuchen...
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Japan: Wie die Chinesen bringen auch Japaner vor dem Jahreswechsel ihr Heim auf Hochglanz. Um 0.00 Uhr läuten im ganzen Land die Tempelglocken mit exakt 108 Schlägen. Am Neujahrsmorgen werden Reisklöße gegessen. Diese Mochis sind jedoch derart klebrig, dass bereits etliche Japaner an ihnen erstickt sind.
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Niederlande: Am Silvesterabend gibt es fettige Oliebollen (Siedegebäck) und Apfelflappen (Apfelkrapfen). Ab Mitternacht bekommt jeder, der des Weges kommt, drei Wangenküsse.
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Spanien: Kurz vor Mitternacht schlagen die Turmuhren zwölfmal. Wünschen darf sich derjenige etwas, der es schafft, bei jedem Gongschlag eine Glücksweintraube zu vertilgen. Feurige Spanierinnen tagen Silvester und Neujahr rote Dessous, um dem Liebesglück auf die Sprünge zu helfen.
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Italien: Sowohl die Frauen als auch die Männer hüllen sich in rote Spitzenhöschen und Tangas. Nach Mitternacht schmausen Italiener Linsen, denn die Hülsenfrüchte versprechen einen reichen Geldsegen.
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Frankreich: Franzosen schätzen es ruhig und lassen allenfalls auf der Champs-Elysées in Paris Raketen steigen. Zum Jahreswechsel wird mit Freunden bei Champagner, Foie gras (Gänseleber) und Austern gemütlich gefeiert.
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Griechenland: Am Neujahrstag essen die Griechen Basiliusbrot vom Bäcker. In einem davon ist eine Münze verborgen. Wer sie entdeckt, wird im kommenden Jahr mit einem Geldsegen belohnt. Griechen gehen außerdem zu Silvester gerne mit Verwandten in Casinos.
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Argentinien: Am letzten Tag des Jahres machen Argentinier ihre Dokumente zu Konfetti und werfen Sie in der Neujahrsnacht aus dem Fenster, um sich symbolisch von Altlasten zu befreien.
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Brasilien: In Rio de Janeiro an der Copacabana werden stattdessen Blumen ins Meer geworfen. Wünsche für das nächste Jahr erfüllen sich, wenn die Blüten untergehen, werden sie zurück an Land gespült, wurde der Wunsch abgelehnt.
Der Jahreswechsel in den Kirchen
Das alte Jahr lässt sich auch besinnlich und ohne Feuerwerksknaller verabschieden. In den Kirchen werden Gottesdienste am Altjahresabend abgehalten, um auf das vergangene Jahr zurückzublicken. In evangelischen Gottesdiensten liegt der Fokus auf der vergehenden Zeit. Die Kirchenfeiern enden mit der Bitte um Segen für das neue Jahr. Häufig wird die Jahreslosung in den Predigten ausgelegt.
So lautet die Jahreslosung 2018:
„Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch."
Ez 36,26 (E). In vielen Gemeinden finden Mitternachtsandachten statt, um den Menschen einen sanften Übergang vom alten ins neue Jahr zu ermöglichen.
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