Schutzpatron – Fürsprecher und Beistand bei besonderen Anliegen
Seit Jesus Christus sind Schutzheilige wichtige Helfer in verschiedenen Lebenssituationen. Der heilige Christophorus ist der Schutzpatron der Autofahrer und Reisenden, der heilige Florian gilt als Schutzpatron der Feuerwehrleute.
Die Verehrung der Schutzheiligen ist ein zentrales Thema in der Geschichte, Kunst, Medizin und Liturgie. Die Schutzheiligen der katholischen Kirche kümmern sich in ihrer Funktion als Fürsprecher und Beistand um besondere Anliegen.
Schutzpatrone stehen Kranken bei, helfen bei der Suche nach verlorenen Dingen und sind Vorbilder der Glaubensgemeinschaften. Doch, welche Motive entscheiden bei der Wahl eines Schutzheiligen? Steht jedem Menschen ein Schutzpatron zur Seite?
Welche Bedeutung haben Schutzheilige?
Einen Schutzpatron rufen Menschen an, wenn sie Unterstützung in einer bestimmten Lebenssituation benötigen. Das Vertrauen in Schutzheilige ist mit ihrer Verbundenheit zu Gott begründbar. Ob ein Christophorus Amulett oder eine Plakette mit dem heiligen Florian – Menschen aus aller Herren Länder wissen um die Symbole des kirchlichen Brauchtums. Bis heute werden Schutzheilige von Gläubigen verehrt, die auf heiligen Beistand hoffen. Ausschließlich offiziell Heiliggesprochene können zum Schutzpatron ernannt werden.
Nach dem Verständnis der katholischen Kirche ist ein Schutzpatron ein bestimmter Heiliger, mit dem sich Berufsstände, Orte oder Länder verbunden fühlen: Das ist der heilige Christophorus für Autofahrer, Matrosen und Reisende, während der Erzengel Michael der Wächter über Deutschland ist. Sie können die heiligen Beschützer bitten, Unglück abzuwenden, Sie vor Erkrankungen zu schützen oder Ihnen als Entscheidungshelfer zur Seite zu stehen.
Ist einem Schutzpatron ein Ort anvertraut, wird dieser als Ortspatron bezeichnet. Das ist deshalb so, weil die jeweilige Kirche in aller Regel dem Schutzheiligen geweiht und nach ihm benannt ist.
Einige Schutzheilige der verschiedenen Länder sind:
- Deutschland: Erzengel Michael, heiliger Ansgar von Bremen
- Italien: Katharina von Siena, Franziskus von Assisi
- Spanien: Laurentius, Jakobus, Adelelmus
- USA: Rosa von Lima
- Schweiz: Nikolaus von Flüe, Beatus
Schutzpatrone für einzelne Berufsgruppen
Schutzheilige sind verschiedenen Berufsgruppen zugeordnet. Berufspatrone gibt es für nahezu jede Tätigkeit, ob Gärtner, Dachdecker oder Bäcker. Einer der bekanntesten Schutzheiligen ist der Heilige Christophorus.
Der Schutzpatron der Autofahrer, Reisenden und Fährleute wacht über Auto-, Taxi-, Bus- und Motorradfahrer und hält seine schützende Hand auch über die Seeleute. Der heilige Christophorus ist zudem der Schutzheilige für Autoschlosser oder Ingenieure.
Schutzpatron der Feuerwehr ist der Heilige Florian († 4. Mai 304 in Oberösterreich), ein Beamter aus Rom, der zum Christentum konvertierte und als Märtyrer starb. Florian wird gegen Feuergefahren, aber auch gegen Stürme und große Dürre um Hilfe gebeten. Die Funkrufbezeichnung für Feuerwehrfahrzeuge ist daher, in Verbindung mit der jeweiligen Fahrzeugkennung, auch „Florian“. Heute ist es noch in vielen Gegenden üblich, am Gedenktag für den heiligen Florian eine Messe zu halten, bei der Feuerwehrleute in Uniform erscheinen.
Auch Tiere haben ihre eigenen Heiligen. Der Schutzpatron der Gänse ist z. B. der heilige Gallus. Für Haustiere sind gleich zwei Schutzheilige: der heilige Ambrosius sowie der heilige Limoges im Einsatz. Beschützer der Jagd, aber auch der Heilige der Hunde und Schutzpatron gegen Tollwut ist der heilige Huberts von Lüttich.
Gibt es einen Schutzpatron für Internetnutzer?
Schon zu Zeiten von Papst Johannes Paul II. hatten spanische Gläubige den heiligen Isidor von Sevilla als Schutzpatron der Internetnutzer vorgeschlagen. Diese Meldung stammte aus Vatikankreisen und machte bereits um die Jahrtausendwende die Runde. Isidor war der Favorit, weil es sein Ziel war, das gesamte Wissen der Welt und der Religionen zu vereinigen. Doch in Rom war man sich nicht einig, ob die Argumente für Isidor von Sevilla tatsächlich ausreichen, um den Heiligen offiziell zum Beschützer der Internetsurfer und Programmierer zu machen. Eine Entscheidung hat es bis heute nicht gegeben.
Wie kann man einen Schutzpatron erreichen?
Ob Schutzpatron für Reisende oder Autofahrer, wie den heiligen Christophorus, oder Schutzheiliger für die Feuerwehr – viele Menschen glauben nicht an Schutzheilige, die helfend eingreifen. Oft steckt dahinter die Angst, sich lächerlich zu machen, weil die Möglichkeit einer überirdischen Welt aus wissenschaftlicher Sicht als Aberglaube dargestellt wird. Doch zahlreiche Ereignisse zeigen, dass es durchaus eine spirituelle Welt geben kann, denn oft nimmt der Verlauf eines Unglücks eine unerwartete Wende, die Menschen ins Grübeln bringt. Wenn Sie in der Stille einen Schutzheiligen um Beistand oder Fürsprache vor Gott bitten, hört er Ihnen mit großer Wahrscheinlichkeit zu.
Skeptiker fragen sich natürlich, wo der Schutzheilige in einer prekären Lebenssituation war. Doch wichtiger ist die Fragestellung, ob der Betroffene tatsächlich offen für die Kommunikation mit einem Schutzpatron ist oder wie viel Unglück die Heiligen schon verhindert haben. Schutzpatrone nutzen niemals ihre Macht aus und haben die Aufgabe, ihre Schützlinge zu unterstützen, ohne jedoch den freien Willen einzuschränken. Die Schutzheiligen werden trotz aller Zweifel der Menschheit weiter unermüdlich ihren Dienst leisten, geführt von Gottes Schöpfung und seiner Liebe.