Die Heiligen Drei Könige – Erscheinung des Herrn
Die Heiligen Drei Könige werden in fast allen christlichen Konfessionen und Ländern mit unterschiedlichen Bräuchen gebührend gefeiert. Doch der Hintergrund der Weisen aus dem Morgenland ist weitgehend unbekannt.
Die Heiligen Drei Könige bilden den Abschluss des Übergangs zwischen dem alten und dem neuen Jahr mit seinen Rauhnächten. Dieser Tag wird auch als Dreikönigstag oder als Epiphanie bezeichnet, bei der die Erscheinung des Herrn zelebriert wird.
Sternsinger werden in Deutschland durch die Straßen ziehen und um Spenden für einen guten Zweck bitten. Rundherum gruppieren sich weitere Bräuche, die sich in einer langen Geschichte entwickelt haben.
Wann werden die Heiligen Drei Könige gefeiert?
Heilige Drei Könige wird in Deutschland immer am 6. Januar gefeiert. Doch nicht überall finden die Heiligen Drei Könige am 6. Januar statt. In der Ostkirche wird die Ankunft der Heiligen Drei Könige in das eigentliche Weihnachtsfest integriert und daher bereits am 25. Dezember nach dem dort herrschenden Kalender begangen.
Wer waren die Heiligen Drei Könige?
Die drei Weisen aus dem Morgenland waren neben den Hirten die ersten Verehrer des Jesuskindes – so lautet zumindest die heute allgemeingültige Überlieferung aus dem frühen Mittelalter. Frühere Quellen haben andere Varianten der Geschichte. Auch waren die drei Weisen ursprünglich namenlos.
In der Weihnachtsgeschichte im Matthäus-Evangelium ist zunächst nur von Sterndeutern die Rede, die sich nach den neugeborenen König der Juden erkundigten. Im Griechischen wurden sie als „magoi“ bezeichnet, was „Magier“ oder auch „Priester“ bedeutet. Die Umdeutung in Könige erfolgte in der christlichen Überlieferung in Anlehnung an Psalmen, in denen von Königen die Rede war, die Geschenke bringen.
Ab dem sechsten Jahrhundert kommen die ersten Varianten der Namen Caspar, Melchior und Balthasar auf. Diese Namen sind jedoch nicht universell verbreitet; bei syrischen, armenischen und äthiopischen Christen weichen die Namen und zum Teil sogar die Anzahl ab. Auch bei der äußerlichen Erscheinung gibt es Abweichungen. In der mittelalterlichen Kunst setzte sich schließlich die Darstellung eines Königs mit schwarzer Hautfarbe durch.
Die Geschichte der Heiligen Drei Könige
Als die drei Weisen den Aufgang eines Sterns beobachten, der die Geburt des Königs der Juden ankündigt, machen sie sich auf den Weg nach Bethlehem.
Zunächst gelangen sie nach Jerusalem, wo ihre Botschaft für Entsetzen bei König Herodes sorgt.
Der Stern führt sie als Wanderstern nach Bethlehem zum Stall.
Die Könige freuen sich und überreichen ihre Gaben:
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Gold gilt als angemessenes Geschenk für einen König.
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Myrrhe ist eine Heilpflanze, die auf die Heiler-Eigenschaft in „Heiland“ Bezug nimmt. Gleichzeitig verweist sie auf den zukünftigen Tod.
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Weihrauch stammt aus dem Tempelbereich und ist für den zukünftigen Hohepriester gedacht.
„Heiligsprechung“ und Verehrung der Könige
Auch wenn ihre Bezeichnung etwas Anderes nahelegt: Die Heiligen Drei Könige wurden nie heilig gesprochen. Dennoch haben sie ein Schutzpatronat inne: Da sie selbst Reisende waren, sollen sie Reisende ebenso wie Gastwirte vor Unheil schützen. Die Reliquien der Heiligen Drei Könige gelangten im 12. Jahrhundert nach Köln, wo bis heute ein großer Teil von ihnen im Dom aufbewahrt und verehrt wird. Ein weiterer Teil gelangte 1903 zurück nach Mailand.
Seit wann wird der Heilige Drei Könige Feiertag begangen?
Die Ursprünge des Feiertags lassen sich nur schwer datieren, da es um den 6. Januar bereits römische und hellenistische Feiertage gab. Die Ostkirche schuf im 2. Jahrhundert das Epiphanias- beziehungsweise Theophaniefest, wobei auch hier vorchristliche Elemente einflossen. Die Westkirche übernahm dieses Fest später, vermutlich im vierten Jahrhundert, von wo an es sich bis zu seiner heutigen Form entwickelte.
Bräuche und Traditionen
Im Laufe der Zeit haben sich zahlreiche Bräuche um die Heiligen Drei Könige entwickelt. In vielen Ländern der Erde wird gefeiert, wenn auch überall ein wenig anders:
Dreikönigskuchen
Typisch für viele Länder und Regionen in Europa, aber auch in Teilen der USA, in Argentinien oder Mexiko, ist der Dreikönigskuchen.
In dieses Gebäck ist eine Bohne, Mandel oder Münze, manchmal auch eine kleine Figur in Gestalt eines Königs oder Babys, mit eingebacken.
Wer beim Verzehr in seinem Stück drauf stößt, hat einen Glücksbringer gefunden und ist für einen Tag Bohnenkönig. Je nach Land weichen Zutaten und Herstellung stark voneinander ab.
Der Brauch, am Heilige Drei Könige Feiertag Könige zu wählen oder auszulosen, geht bis weit ins Mittelalter zurück.
Sternsinger
Fast überall in Deutschland ist der Brauch des Sternsingens verbreitet. Meist sind es Kinder aus der örtlichen Kirchengemeinde, die als die Heiligen Drei Könige verkleidet von Haus zu Haus ziehen. Sie bringen jedoch keine Geschenke, sondern singen oder beten und verkünden die frohe Botschaft und nehmen Gaben meist in Form von Geldspenden entgegen. Jedes Haus wird zu den Heiligen Drei Könige mit einer Kreideinschrift „C+M+B+16“ gesegnet. Die Buchstaben können dabei in zweifacher Weise interpretiert werden: Als Initialen der Namen der Könige, aber auch in einer neueren Interpretation aus dem 20. Jahrhundert als „Christus mansionem benedicat“ - zu deutsch „Christus segne dieses Haus“. Im Ursprung handelt es sich um einen Heischebrauch, der zum Teil nur bestimmten Berufsgruppen erlaubt war. Dieser geht bis ins 16. Jahrhundert zurück.
Heutige Bedeutung
In Deutschland werden die Heiligen Drei Könige vor allem in der katholischen Kirche gefeiert. Doch auch im Kalender der evangelischen Kirche hat der Epiphanias-Tag seinen festen Platz.
In welchen Bundesländern ist Heilige Drei Könige Feiertag?
In Abhängigkeit von der konfessionellen Prägung der einzelnen Bundesländer ist der Heilige Drei Könige Tag teilweise ein Feiertag. An diesem Tag sind dann zum Beispiel Schulen und Kitas geschlossen und es ist allgemein arbeitsfrei. Dies trifft derzeit auf Bayern und Baden-Württemberg sowie Sachsen-Anhalt zu. In allen anderen Ländern sind die Heiligen Drei Könige ein ganz normaler Arbeitstag. Vielfach fällt er jedoch noch in die Weihnachtsferien.
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