Häusliche Isolation im Lockdown - was tun?
Wir Menschen sind soziale Wesen und in erheblichem Maße darauf angewiesen, Nähe zu anderen Menschen zu suchen und zu finden. Dabei geht es nicht nur um die intellektuelle Verbundenheit, die sich leicht über Skype oder sonstige Chatrooms herstellen lässt.
Es geht um körperliche Nähe, die jeder von uns spürt, so bald er mit Mitmenschen kommuniziert. Diese Nähe ist wichtig für unser körperliches und geistiges Wohlbefinden und formt uns überhaupt erst zu Menschen. Diese Tatsache macht die Ausgangs- und Kontaktsperre zu solch einer großen Herausforderung für uns.
Häusliche Isolierung - fördert sie wirklich die Gesundheit?
Es mag ja an regnerischen Tagen ganz angenehm sein, sich mit einem spannenden Krimi oder dem Tablet im Bett zu verkriechen und einfach mal abzuschalten. Wird dies jedoch als Zwangsmaßnahme über Wochen verordnet, fühlt sich dieses "Zuhause einigeln" nicht mehr so behaglich an. Vielen Menschen, die allein leben, fällt bereits nach kurzer Zeit die Decke auf den Kopf. Was eben noch gemütlich erschien, wird zur lähmenden Belastungsprobe. Psychologen zufolge liegt dies vor allem daran, dass man die Kontrolle über die eigene Bewegungsfreiheit verloren hat. Es ist eben nicht mehr Ihr persönlicher Wille, ob und mit wem Sie ausgehen, sondern diese Entscheidung steht Ihnen gar nicht mehr zu. Die fehlende Freiheit gilt es auszugleichen, indem man sich ablenkt, beschäftigt und positiv in die Zukunft blickt. Andernfalls können ausgerechnet Kontaktsperre und häusliche Isolierung, die ja gerade die Gesundheit fördern sollten, dazu führen, dass wir alle krank werden, nicht nur körperlich, vor allem seelisch.
Wie kann man in der Quarantäne Beschäftigungen finden?
Experten raten dazu, nicht immer die neuesten Breaking News zur Corona-Krise live im Fernsehen zu verfolgen. Denn gerade für Singles ist es wichtig, nicht nur um sich selbst und das eine, alles beherrschende Thema "Corona" zu kreisen. Ein häufig vernommener Ratschlag der letzten Tage lautet: "Lesen Sie!" Für begeisterte Hobbyleser mit gut sortierter Bibliothek mag dies möglicherweise wie eine Verlockung erscheinen. Doch vielen ergeht es während dieser Phase des "Social Distancing" so, dass sie sich überhaupt nicht aufs Lesen konzentrieren können. In diesen Fällen raten Psychologen zu Spaziergängen an der frischen Luft. Diese beleben nicht nur den Kreislauf, sondern helfen einem, einen klaren Kopf zu behalten.
In der folgenden Liste werden Sie sicher geeignete Quarantäne Beschäftigungen finden:
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Künstlerische Betätigung, beispielsweise "Malen nach Zahlen" für Erwachsene, während man ein entspannendes Hörbuch streamt
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Fernsehen schauen im gemeinsamen Video-Chat mit den besten Freunden
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Ausgedehnte Telefonate mit der Familie
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Handarbeiten (für Neulinge eignen sich hier besonders Kreuzstickerei und Häkeln mit tollen Lernvideos auf Youtube)
- Online-Sprachkurse, Yogakurse und sogar Kochkurse bieten ideale Ablenkung von der Kontaktsperre
Wie bleibe ich auf dem Laufenden in Bezug auf das Thema Coronavirus?
Um ein Sicherheitsgefühl herstellen zu können, reicht es aus, zwei- bis dreimal täglich auf die aktuelle Nachrichtenlage zu blicken. Meistens ändern sich die Informationen morgens rasant, während die News gegen Nachmittag abflachen und die Abendnachrichten lediglich noch eine Zusammenfassung des Tagesgeschehen darstellen. Sicher ist es wichtig, auf dem Laufenden zu bleiben. Viele Online-Portale aktualisieren ununterbrochen ihre Meldungen, sodass man immer auf dem neuesten Stand ist. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, sich durch erhöhten Medienkonsum nicht verunsichern zu lassen. Die Dauerberieselung mit Horrorszenarien trägt nicht dazu bei, sich in häuslicher Isolierung wohler zu fühlen. Schalten Sie mal ab und gewinnen Sie ein wenig Abstand!
Was tun bei Angstgefühlen oder Panikattacken?
Durch einen gut organisierten Tagesablauf vermeiden Sie es, diejenigen Phasen des Leerlaufs entstehen zu lassen, welche zu starken Angstgefühlen führen können.
Wie gesagt: Wir Menschen sind nicht für Kontaktsperre und häusliche Isolierung gemacht. Wenn wir uns also in solch unnatürlichen Situationen unwohl fühlen, ist das ganz normal. Traurigkeit, Angst und Langeweile sind für sich genommen keine schlechten Gefühle. Sie signalisieren uns etwas - wollen uns dazu bringen, die augenblickliche Situation besser einzuschätzen. Akzeptieren Sie Ihre Gefühle! Lassen Sie sich diese nicht verbieten mit dem Hinweis, dass die Zeit der häuslichen Isolation ja auch Chancen berge und neue Möglichkeiten eröffne. Diese Situation als Chance zu begreifen, ist der zweite Schritt. Zuerst müssen Sie auch die negativen Gefühle einmal zulassen und aushalten. Seien Sie unbesorgt: uns allen geht es so!
Bleiben Sie in Kontakt mit Ihrer Familie und Ihren Freunden
Reden Sie darüber! Chatten Sie mit Freunden und Bekannten - Sie werden feststellen, dass Sie nicht der einzige Mensch sind, der sich zu Hause langweilt oder über die momentane Lage wütend ist. Bestimmt werden sich auch Ihre Kollegen ausgebremst und fremdgesteuert fühlen. Gemeinsam über Probleme zu reden und auch mal über die eine oder andere Emotion zu lachen, tröstet enorm. Verabreden Sie sich zu Videokonferenzen oder kochen Sie Rezepte aus dem Internet nach, während Sie zusammen online sind. Es ersetzt natürlich nicht die gemeinsame Mahlzeit im Restaurant, fühlt sich aber gleich viel besser an als allein zu kochen und zu essen.
Setzen Sie sich neue Ziele für Ihr Leben währen zu Zeiten der häuslichen Isolation
In Krisensituationen sollte man an gewohnten Tagesabläufen festhalten. Das gibt nicht nur Halt und Orientierung, sondern hilft Ihnen dabei, Ihre Zeit zu organisieren. Setzen Sie sich Ziele. Überlegen Sie genau, in welchem Tempo Sie mit einer Aufgabe fertig werden können und stimmen Sie Ihre Erledigungen so aufeinander ab, dass nach Phasen der Anspannung (z.B. beim Einkaufen) auch wieder Entspannung eintritt. Gönnen Sie sich kurze Pausen, in denen Sie mental das Erledigte noch einmal Revue passieren lassen. Sie werden bemerken, dass es eine Befreiung sein kann, selbst für den eigenen Zeitplan verantwortlich zu sein und diesen individuell umsetzen zu können.
Bewahren Sie immer die Ruhe, stärken Sie sich durch unterstützende Lektüre und wertvolle Informationen, um Sicherheit zu gewinnen. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und folgen Sie ganz Ihrer Intuition, wenn Sie sich bei einer Ablenkung wohlfühlen. Nutzen Sie die Krise, um sich selbst endlich besser kennenzulernen und die Aufmerksamkeit für sich selbst aufzubringen, die Sie wirklich verdient haben!
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