Geben und Nehmen – selbstloses Handeln macht frei und glücklich
Das Gleichgewicht hinsichtlich Geben und Nehmen ist die Voraussetzung für eine harmonische Beziehung in Partnerschaften, Freundschaften und innerhalb der Familie. Gerät die Waagschale aus dem Takt, entstehen Konflikte. Die Balance zwischen Geben und Nehmen muss ausgewogen sein, denn nur dann lassen sich größere Konflikte vermeiden.
Egoismus führt zu Erfolg und die Guten müssen sich hinten anstellen - dieses Denkschema ist in unserer heutigen fortschrittlichen Zeit endlich überholt. Inzwischen ist wissenschaftlich bewiesen, dass Altruismus, selbstloses, uneigennütziges Handeln, frei und glücklich macht. Wer Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft zeigt, ist klar im Vorteil.
Das Bedeutende am Geben und Nehmen
Die Geiz-ist-geil-Mentalität gepaart mit einer Extraportion Egoismus galt lange Zeit als Garant für ein erfolgreiches Leben. Doch mittlerweile vollzieht sich ein Wertewandel und das Sozialverhalten verändert sich. Das Gleichgewicht von Geben und Nehmen hat wieder einen hohen Stellenwert, das rein materiell ausgerichtete Leben, Gier und Machtstreben verlieren zunehmend an Boden. Zwar führt Egoismus kurzfristig zum Erfolg, doch Altruismus löst Wohlgefühle aus und verlängert sogar das Leben. Wenn Sie gerne Schenken und Helfen, ohne Belohnung oder Dank zu erwarten, leben Sie langfristig glücklicher. Schon im Neuen Testament lesen wir: „Geben ist seliger denn Nehmen“. Doch es kommt natürlich auf die Balance von Geben und Nehmen an, denn wenn Sie allzu großzügig sind, laufen Sie Gefahr, ausgenutzt zu werden.
Geben und Nehmen in der Beziehung
In einer Partnerschaft gibt es selten absolute Selbstlosigkeit, denn jeder erhofft sich einen Gewinn. Großzügigkeit, Verständnis und Hilfsbereitschaft sind Eigenschaften, die sich jeder von seinem Lebenspartner wünscht. Über das Verhältnis von Geben und Nehmen machen sich die wenigsten Gedanken, sondern geben zu Beginn gerne und viel, denn sie sind sicher, etwas zurückzubekommen. Doch schon bald merken sie, dass das Gleichgewicht von Geben und Nehmen nicht mehr stimmt, und rechnen nach, wie viel sie geben und wie viel der Partner gibt. Da die Erwartungen von Menschen unterschiedlich sind, ist häufig einer der Gebende und der andere der Nehmende.
Doch es gibt Anzeichen, woran Sie erkennen, dass Geben und Nehmen im Ungleichgewicht sind und der Egoismus vorherrscht:
- Reizbarkeit, Unzufriedenheit
- Beschimpfungen und Nörgeleien
- wenig Engagement, keine Lust zum Reden
- psychosomatische Beschwerden, depressive Stimmung
Auch in Freundschaften ist der Gleichklang von Geben und Nehmen ein bedeutsamer Aspekt. Doch Altruismus und zu viel Großzügigkeit in einer Freundschaft kann große Konflikte auslösen, wenn sie nur von einer Partei kommen. Nutzt Sie beispielsweise jemand bewusst aus, sieht derjenige lediglich eine Zweckgemeinschaft in Ihrer Verbindung. Eine echte Freundschaft ist immer von gegenseitigem Geben und Nehmen geprägt - mit Hilfsbereitschaft, Fürsorge und Wertschätzung.
In Familienbeziehungen sollte die Geben-Nehmen-Balance unter Erwachsenen ausgeglichen sein. Babys und Kinder nehmen scheinbar nur, doch sie geben mit ihrem Strahlen und ihrer bedingungslosen Liebe unendlich viel zurück. Eltern erwarten von ihren Kindern keine Gegenleistung und kalkulieren nicht. Eine intakte Familie bietet allen Schutz, Geborgenheit und Wärme, ohne ein Punktekonto zu führen, wer mehr gibt oder nimmt. Das Wohl aller Familienmitglieder steht im Fokus. Ausgeglichenheit ist das Ziel, auch wenn es mal weniger schöne Momente gibt.
Großzügigkeit zahlt sich aus - Geben Sie mehr und Sie bekommen viel mehr zurück!
Großzügigkeit ist eine positive Eigenschaft, die eng mit Hilfsbereitschaft und Dankbarkeit verbunden ist. Wenn Sie großzügig sind und von Herzen gerne geben, zeigen Sie, dass Sie anderen vertrauen. Durch dieses Vertrauen erhalten Sie die Achtung Ihrer Mitmenschen. Wenn Sie ein großzügiger Mensch sind, fragen Sie nicht nach dem Nutzen, wägen nicht ab und beweisen Menschlichkeit. Echte Großzügigkeit folgt aus einem Impuls heraus. Viele wissen nicht, wie machtvoll diese Charaktereigenschaft ist, denn durch die Bereitschaft, mit Freude zu geben, entsteht die Basis für Erfolg und tiefe Zufriedenheit.
Die Sinnhaftigkeit des Schenkens
Wer ein Geschenk bekommt, freut sich und ist dankbar. Doch noch viel schöner kann das Schenken sein. Und das betrifft nicht nur das eigene Umfeld. Oft sind es gerade fremde Menschen, die vor Glück strahlen, wenn ihnen jemand anderer etwas schenkt. Das Schenken ist in den westlichen Kulturkreisen oft Ausdruck für die eigenen Bedürfnisse, denn in Wirklichkeit möchte man selbst ein Geschenk bekommen. Doch das selbstlose Schenken ist etwas anderes und erwächst aus dem Wunsch, einem Menschen ohne Gegenleistung eine Freude zu machen. Diese Art des Schenkens ist ein Zeichen von Liebe, Zuwendung oder Interesse an anderen Menschen.
Das Ideal ist ein Geben und Nehmen im Gleichgewicht - ob in der Partnerschaft oder in Familienbeziehungen. Gebende, großzügige Menschen sind jedoch langfristig glücklicher und erfolgreicher als Nehmende. Nehmen als Selbstverständlichkeit, kann zu Gier, Ängsten und Bedürftigkeit führen. Das Geben seliger macht denn Nehmen, ist nicht einfach nur ein Bibelspruch. Allein die wissenschaftlichen Studien, dass Altruismus und nicht Egoismus zum Erfolg führt, zeigen welche Kräfte Geben, Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft entfachen. Doch achten Sie immer darauf, dass niemand Ihre Geberqualitäten ausnutzt.